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Z U R G E S C H I C H T E DER BÜRGERKRIEG IN GRIECHENLAND (1945 1950) Der griechische Bürgerkrieg, irreführenderweise auch »Bruderkrieg« genannt, ist eigentlich die Entmachtung des antifaschistischen nationalen Widerstandes. 70% des Widerstandes gehörte zur politischen Linken des Landes, die mit dem Befreiungskampf soziale Ideen verband. So wurden in vielen befreiten Orten noch während der Besatzungszeit Schulen errichtet. Dieses soziale und kulturelle Engagement setzte sich im Bürgerkrieg fort. Zum Beispiel organisierten die Häftlinge auf der Verbannungsinsel Ikaria nicht nur ihre existenzielle Versorgung (Baracken, Nahrung) selber, sondern gaben einander Unterricht in allen Fächern, einschließlich Philosophie, Physik und Musik. Leider kam es trotz dieser kulturellen Ansprüche und Tätigkeiten auch auf Seiten der Linken zu unnötigen und verhängnisvollen Grausamkeiten. Z. B. wurden bei den sogenannten »Kindersammlungen« die durch den Krieg verwaisten Kinder, oft gegen deren Willen, in Sammeltransporten in verschiedene Ostblockländer ausgesiedelt. Der Front der Linken stand eine militärische Übermacht gegenüber. Das griechische Heer Königin Friederikes wurde von massiven britischen Einheiten unterstützt, um England den Zugang zum östlichen Mittelmeer zu ermöglichen. Die korrupte Finanzschicht Griechenlands, die Polizei und paramilitärische Gruppen ehemaliger Nazikollaborateure boten weitere Unterstützung. Diese neue Kräftezusammensetzung beraubte die griechische Bevölkerung ihres Sieges im Widerstand gegen die deutsche Besatzung. Die extreme Grausamkeit gegenüber Verfolgten und Häftlingen zusammen mit der psychologischen Kriegsführung des herrschenden Regimes lähmten nach und nach den gesamten Widerstand der linken Front. Dreh- und Angelpunkt der psychologischen Kriegsführung war die »Reueerklärung«. Die Gefangenen sollten unterschreiben, den Widerstand aufzugeben, dem Kommunismus abzuschwören und für die Monarchie Königin Friederikes zu stimmen. Unter diesen Umständen sicherte man ihnen Straffreiheit zu. Diejenigen, die unterschrieben, wurden jedoch bereits am nächsten Tage gezwungen, Folterungen und Hinrichtungen an den ehemaligen Kameraden zu begehen. Makronissos war die berüchtigtste dieser Folterlagerinseln, auf der sowohl Livaditis als auch Theodorakis widerstanden. |
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