Pressestimmen
»KAPITÄNINNEN DER FREIHEIT -
Griechische Heldinnen auf den Bühnen von Heute«
von Anne Streicher, Griechenlandzeitung Nr. 686, 24.7.19

Ursprünglich aus Wien, zuhause in Köln und künstlerische Inspiration aus Griechenland – eine außergewöhnliche Konstellation: Die Schauspielerin und Autorin Mischi Steinbrück widmet sich in ihren Stücken seit mehreren Jahren der griechischen Musik und Historie. Die Wienerin erklärt gegenüber der Griechenland Zeitung, was sie mit griechischer Volksmusik verbindet, und wem sie in ihrem aktuellen Stück Tribut zollt: Griechenlands Bühnen warten schon.

Mischi Steinbrück ist eine Künstlerin, wie sie im Buche steht. Inspiriert von den Liedern des Rembetiko übersetzte die Performerin die Texte ins Deutsche und war damit zehn Jahre in den griechischen Gemeinden Deutschlands unterwegs. Als Wienerin empfand sie eine besondere Verbindung zu diesem traditionellen Musikstil, der seine Anfänge zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat. „Der Witz, diese Melancholie und auch die Todesthemen waren mir sehr nahe. Auch wenn es mir nicht leicht fällt, Griechisch zu sprechen, habe ich durch die große Sympathie für die Leute und den häufigen Umgang mit ihnen die Sprache der Lieder schnell gelernt“, schwelgt sie in Erinnerungen. Daraus entstand eine tiefe Freundschaft und das Thema Rembetiko wurde zu einem großen Feld ihrer künstlerischen Arbeit.

Wechselspiel von Schauspiel, Lyrik und Gesang
In ihrem aktuellen Stück „Kapitäninnen der Freiheit“, eine Mischung aus Schauspiel, Poesie und Gesang, erzählt sie die Geschichten von drei großen Kämpferinnen der Griechischen Revolution, die in den Seeschlachten der 1820er Jahre wesentlich zur Befreiung Griechenlands von der osmanischen Fremdherrschaft beitrugen. Großartige Frauen namens Laskarina Bouboulina, Manto Mawrogenous und Domna Wisiwisi – wobei vor allem die beiden letzteren auch im griechischen Geschichtsunterricht eher untergehen. Besonders die griechischen Zuschauerinnen seien von den Geschichten dieser drei Persönlichkeiten berührt, sagt Steinbrück. „Zum einen, dass sie oft so wenig bis gar nichts von diesen Frauen wussten, zum anderen über die elenden Schicksale dieser drei Kämpferinnen“, meint die Künstlerin im GZ-Gespräch. Auch sie erinnert sich noch gut daran zurück, wie erstaunt sie selbst war, von solch herausragenden Persönlichkeiten der griechischen Historie kaum etwas gehört zu haben. Mit ihrem Stück will sie eben diesen Frauen Tribut zollen und ihre Geschichten in die Gegenwart zurückholen. Auf ihre ganz eigene künstlerische Art und Weise.

Herausforderungen für eine Solistin
Die „Kapitäninnen der Freiheit“ ist eines ihrer Solo-Programme, was ursprünglich gar nicht unbedingt so geplant war. Doch als sie zu schreiben und proben anfing, war sie froh, keine Rücksichten nehmen zu müssen. Auch wenn sie zugeben muss, mit welch großer schauspielerischer, darstellerischer und gesanglicher Herausforderung sie bei diesem Stück zu Anfang konfrontiert war.
Diese scheint sie jedoch hervorragend gemeistert zu haben. Denn nicht nur vom Publikum bekommt sie großartiges Echo, sondern auch die Pressestimmen zeugen von Begeisterung. Besonders die Worte vom freien Journalisten und Theaterwissenschaftler Prof. Manfred Jahnke über den Auftritt beim Theaterfestival „Luaga und Losna“ in Österreich sind eindeutig: „Ihre warme Stimme zieht alle Sympathien auf sich und in den zumeist a capella gesungenen Liedern entwickelt sie eine Kraft, die überzeugt.“ Mischi Steinbrück habe es mit ihren Kapitäninnen geschafft, die historische Ebene lebendig zu machen und das Publikum im Heute zu treffen, so Jahnke.

Heldinnen auf Griechenlands Bühnen
Mittlerweile trat sie in sieben verschiedenen Städten in Deutschland und Österreich auf, nun soll Griechenland folgen. Laut Steinbrück seien die Planungen im vollen Gange, denn gerade zum 200-jährigen Jubiläum des Griechischen Freiheitskampfes (1821-1829) in zwei Jahren wären ihre „Kapitäninnen“ gut aufgehoben. Am liebsten würde sie dafür an den Herkunftsorten der Kämpferinnen spielen: Spetses, Mykonos und Alexandroupolis. Aber auch Nafplion, Mesolonghi, Athen und Thessaloniki wären schön, meint sie. Dahinter stecke aber noch viel Organisation. Dabei denke sie nicht nur an Übersetzungen oder Termine, sondern viel mehr an eine Zusammenarbeit mit hiesigen Frauenchören, die nach ihrer Performance Lieder über die Freiheitskämpferinnen singen könnten. „Ich fände es sehr interessant und lebendig, wenn sich meine, wenn auch kritisch beleuchtete Geschichte der drei Heldinnen mit der regionalen Tradition verbinden könnte.“



Pressestimmen zu KAPITÄNINNEN DER FREIHEIT